Die Herausforderung in der psychiatrischen Praxis, abseits von Richtlinienpsychotherapie und Institutsambulanzen, liegt in der Umsetzung der DBT-Konzepte vor dem Hintergrund der fehlenden unmittelbaren Klinikanbindung und dem strukturell auferlegten niedrigfrequentem Setting.
Die Kliniken bieten DBT – wenn überhaupt – meist nur (teil)stationär an und niedergelassene DBT-Therapeut:innen findet man in der Umgebung in der Regel nicht. Und so fühlt man sich wirklich wie auf seiner eigenen DBT-Insel.
Hier stellen sich dem DBT-Therapeuten ganz besondere Fragen: Wie erhält man das Commitment der Patienten aufrecht, die man nur alle paar Wochen sieht? Welche Konzepte kann man anwenden, um Hausaufgaben, DiaryCards, Skillswochenprotokolle und Co. zielführend einzusetzen? Und ist eine niedrigfrequente Behandlung wirklich eine Heilbehandlung und letztlich nur ein Beitrag zur Chronifizierung und Aufrechterhaltung der Störung?
Mit diesen und anderen kritischen Fragen wollen wir uns in diesem Workshop befassen und gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es zur Lösung gibt. Nur noch einzelne BPS-Patienten aufnehmen und therapeutisch behandeln (den Rest wegschicken)? Vernetzen (aber mit wem)? Online-Lösungen (oder Hybrid)? Telefoncoaching (wann, wie oft, mit welchem Ziel)? Und was macht man mit den Bezugspersonen, Wohngruppen etc.?
Auch werfen wir einen Blick auf den Vergleich aus den Erfahrungen der Referenten aus nunmehr sechs Jahren DBT-A im tagesklinischen, stationären, ambulanten und niedergelassenen Arbeiten, vergleichen Vor- und Nachteile und blicken mit Möglichkeiten in die Zukunft.